Vergleich Männer Frauen Fussball

Warum man Männer und Frauenfussball nicht vergleichen sollte – mit Fakten und Respekt

Der ewige Vergleich – warum eigentlich?

Viele Menschen vergleichen Männer- und Frauenfussball fast automatisch. Manche tun das aus Interesse, andere kritisch oder gar abschätzig. Doch so gut gemeint oder unterhaltsam ein Vergleich erscheinen mag – er ist in vielen Fällen irreführend. Die Unterschiede in Entwicklung, Rahmenbedingungen, Biologie und Gesellschaft sind schlicht zu gross, um beide gleich zu behandeln.

Vergleich zwischen Männer und Frauenfussball

Unterschiedliche körperliche Voraussetzungen

Der menschliche Körper unterscheidet sich je nach Geschlecht in vielerlei Hinsicht. Muskelmasse, Lungenvolumen, Herzgrösse oder Hormonspiegel beeinflussen Schnelligkeit, Sprungkraft und Ausdauer. Das bedeutet nicht, dass Frauen weniger leisten – sie leisten anders. In Relation zur eigenen Physiologie spielen viele Frauen auf absolutem Topniveau. Studien zeigen: Die Belastung bei Frauen-Weltmeisterschaften liegt in vielen Bereichen gleichauf mit dem Männerturnier – nur eben mit anderen physischen Parametern. Quelle: journals.plos.org

Taktische Unterschiede = andere Qualität

Viele Trainer und Analysten bestätigen: Frauenfussball ist oft technisch geprägt, mit klaren Passwegen und weniger Einzelaktionen. Das liegt nicht am Können, sondern am kollektiven Spielverständnis. Gleichzeitig wird der Frauenfussball oft für seinen faireren Umgang und geringere Simulationen gelobt. Weniger Fouls, weniger Zeitspiel – das macht ihn für viele Zuschauer besonders angenehm. Die Qualität ist also da – nur anders verpackt.

Historische Benachteiligung des Frauenfussballs

Während Männerfussball seit über 100 Jahren gefördert wird, wurde Frauenfussball lange unterdrückt. In Deutschland war er zwischen 1955 und 1970 sogar verboten. In England erst 2018 erstmals eine voll professionelle Liga eingeführt. In der Schweiz gibt es bis heute kaum gleiche Infrastruktur. Wer beide Welten vergleicht, ignoriert diese strukturelle Ungleichheit. Quelle: wikipedia.org

Unterschiede in Medien, Sichtbarkeit und Bezahlung

Der grösste Unterschied zwischen Männer- und Frauenfussball liegt oft im Geld. Männervereine haben riesige Budgets, professionelle Medienabteilungen, eigene Stadien. Frauen spielen oft in Nebenzeiten auf Trainingsplätzen. Das wirkt sich auf Spielniveau, Förderung und Nachwuchsarbeit aus. Doch das ändert sich: Mit der EM 2025 in der Schweiz und Rekordzahlen bei Zuschauerinnen und Zuschauer steigt die Aufmerksamkeit deutlich.

Was sagen Spielerinnen selbst?

Ramona Bachmann sagte in einem Interview: „Es geht nicht darum, gleich wie die Männer zu spielen, sondern unseren eigenen Stil weiterzuentwickeln.“ Auch Riola Xhemaili, die bei 360Football trainiert hat, betont: „Ich will zeigen, dass wir Frauen genauso leidenschaftlich und professionell trainieren.“ Diese Stimmen stehen für eine neue Generation – selbstbewusst, technisch stark, aber nicht im Schatten der Männer.

Was sagen Fans?

Auf Reddit und in internationalen Medien häufen sich Stimmen, die den Vergleich ablehnen. Ein User schreibt: „Vergleiche sind unfair. Männer haben 100 Jahre Vorsprung und trotzdem meckert man über Frauen, die sich alles selbst erarbeiten müssen.“ Quelle: reddit.com

Psychologie und Spielintelligenz

Ein oft übersehener Punkt ist die psychologische Komponente. Viele Trainerinnen berichten, dass Mädchen emotional intelligenter im Spiel reagieren. Das bedeutet bessere Antizipation, Teamverhalten und Spielübersicht. Gerade im Jugendalter können Mädchen so taktisch sogar Vorteile haben. Studien deuten auch auf geringeren Egoismus und grössere Kommunikationsbereitschaft hin – wichtige Eigenschaften in modernen Spielsystemen.

Unterschiedliche Verletzungsprofile

Frauen sind zum Beispiel viel anfälliger für Kreuzbandrisse. Der Grund: Anatomische Unterschiede in Beckenstellung und Muskelkraftverteilung. Deshalb braucht es andere Prävention, andere Trainingspläne – und eben auch andere Erwartungen. Quelle: self.com

Warum diese Unterschiede wertvoll sind

Die Unterschiede im Fussball zwischen Männern und Frauen bedeuten nicht besser oder schlechter – sondern anders. Und in dieser Andersartigkeit liegt der Wert. Der Frauenfussball kann sich frei entfalten, wenn er nicht dauernd mit dem Männerfussball verglichen wird. Genau wie Beachvolleyball, Eishockey oder Leichtathletik männlich und weiblich eigenständig existieren, gilt das auch hier.

Was heisst das für Eltern, Mädchen und Vereine?

Wer ein Mädchen im fussballfähigen Alter hat, sollte wissen: Es geht nicht darum, wie die Männer zu spielen. Es geht darum, dass Mädchen lernen, mutig zu sein, kreativ zu bleiben und ihr Spiel zu entwickeln. Bei 360Football fördern wir genau das – mit gezieltem Individualtraining, vielen Spielerinnen als Vorbilder und einem Trainingsumfeld, das Mädchen ernst nimmt. Spielerinnen wie Ramona Bachmann, Riola Xhemaili oder Giulia Looser haben bei uns trainiert – und ihren eigenen Weg gefunden. Hier erfährst du mehr zu unserem Training für Mädchen

Fazit

Männer- und Frauenfussball sind nicht gleich – und das ist gut so. Denn Fussball ist Vielfalt. Und jede Form hat ihren Platz, ihre Qualität und ihre eigenen Fans. Wer den Vergleich loslässt, sieht den Frauenfussball in seiner ganzen Stärke.

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